Mythen und Fakten

    1. Lithium: Hauptproduzent des Lithiumabbaus in 2021 ist nicht Chile sondern Australien im Bergbauverfahren.

    Die Verteilungsgrafik von Statista findet sich u.a. in folgendem Link (im Kapitel Lithium, suche nach Statista)

     Lithium – Wikipedia

    Lithium gehört auch nicht zu den seltenen Erden, der Preis sinkt seit 2013 aufgrund des Überangebotes am Markt kontinuierlich.

    Lithium kann auch CO2 neutral im Bergbau abgebaut werden. 2025 startet die Firma Keliber den Lithiumabbau in Finnland.
    Keliber | Sibanye-Stillwater (sibanyestillwater.com)

    2. Kobalt: Kobalt ist ein Nebenprodukt des Kupferabbaus und der Nickelgewinnung. Es gibt schon kobaltfreie Batterien am Markt, Tesla produziert in China das Model 3 "short range" bereits mit kobaltfreien Batterien. Diese werden auch in Deutschland ausgeliefert. Auch der Dacia Spring electric sowie die Standard Modelle von MG und BYD fahren bereits mit kobaltfreien Batterien - viele Hersteller haben bereits den Kobaltanteil um mehr als 50% gegenüber den Vorgängermodellen gesenkt.

    3. Lithium und Kobalt ? Das Lithium und Kobalt eines Akkus kann zu > 90% recycelt werden. Kobalt und Lithium wird auch in Autos mit Verbrennungsmotor verwendet, z.B. zur Entschwefelung von Benzin bei der Raffinerie und zur Härtung von Stahl. Beim Kraftstoff wird der Rohstoff einfach verbrannt und ist damit verloren.

    4. „Seltene Erden“ sind nicht selten und auch nicht gefährlich.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Metalle_der_Seltenen_Erden

    5. Elektroautobatterien sind kein Sondermüll.  Nach dem Einsatz im PKW folgt eine Weiterverwendung als stationärer Speicher, erst nach >20 Jahren wird der Akku recycelt, mit einer Recyclingquote von aktuell bis zu 95%.
    Redwood erreicht im Praxisbetrieb 95 Prozent

    6. Strombedarf "Wenn wir alle elektrisch fahren, wäre gar nicht genügent Strom vorhanden"

    Erstens können wir nicht von heute auf morgen auf Elektroautos umsteigen, da die meisten Hersteller weiterhin für Verbrenner werben und nur so viele E-Autos produzieren, wie es die Umweltauflagen (nur CO2 Ausstoß) erfordern.

    Zweitens bestätigen alle deutschen Verteilnetzbetreiber, dass die Netze und der zukündtige Strombedarf selbst bei 100% Elektromobilität passen. Der größte Verteilnetzbetreiber in Deutschand, die E.ON AG, hat dies bereits 2019 berechnet und bestätigt.

    Die Enviam bestätigt dies ebenfalls:

    Elektromobilität und Stromnetze - genug Strom für E-Autos (enviam-gruppe.de)

    7. Reichweitenkiller 1: Sitzheizung, Radio, Navigation & Licht

    Der „Verbrauch“ einer Sitzheizung liegt bei 30-50 Watt, H7 Licht 90 Watt, LED 10-20 Watt -> Beim Nissan Leaf vermindert sich die Reichweite bei 4 Sitzheizungen + Lenkradheizung um weniger als 1 Km pro Akkuladung.

    8. Reichweitenkiller 2: Heizung im Winter / Klima im Sommer .

    Stimmt, aber auf Langstrecke fällt das kaum ins Gewicht. Beispiel Nissan Leaf bei 0 Grad Außentemperatur: 1-2 Minuten 2-3 KW, danach 0-300 W. Die Reichweitenanzeige zieht zwischen 5 und 7 Km ab. Klima im Sommer deutlich weniger. Vorteil des E-Autos: Die Standheizung ist standardmäßig bei fast allen Elektroautos vorhanden und die Wärme ist unmittelbar vorhanden.

    Im Winter ist die Reichweite aufgrund der Aussentemperatur (Luftwiderstand), den nassen Straßen und der kalten Batterie um 9-30% geringer als in der WLTP Norm angegeben. Ein guter Test wurde im März 2020 in Norwegen durch die NAF (Automobilclub) mit 20 Elektroautos bei -2 Grad im Schnee durchgeführt (mit kaltem Akku).

    Testsieger -9% = Hyundai Kona, Schlusslicht = -30 % Opel Ampera-E.

    Der Hyundai Kona schaffte auch im Winter mit Bergpässen und nicht vorgewärmter Batterie über 400 km Reichweite.

    Für Langstrecken > 600 Km wurde das Tesla Model 3 LR als bestes EV ermittelt, aufgund des geringen Verbrauchs und der hohen Ladegeschwindigkeit. Tesla ist auch der erste Hersteller, der bereits auf der Fahrt zum nächsten Ladestopp die Batterie vorheizt, um eine hohe Ladegeschwindigkeit zu gewährleisen. Die deutschen Autohersteller haben diese Funktion für die kommenden Modelle (ab 2023) nun endlich ebenfalls geplant.

    Die aktuellsten Modelle wurden im Januar 2022 ebenfalls getestet, Platz 1 ging hier an den Byd Tang (China), der nur 11% von der WLTP abwich, Platz 2 an Tesla Model Y Long Range mit 11,05% Abweichung.

    NAF Reichweitentest im Winter 2022

    9. Bei Stau kommt die Angst

    Nein, da der Wagen im Stau bis auf 50-120 Watt nichts verbraucht. Stop & Go bringen sogar extrem niedrige Verbrauchswerte !


    10. Brennende Elektroautos:

    Die Brandgefahr ist geringer als bei Autos mit Verbrennungsmotor:
    90 Brände pro 1 Milliarde Km (Benziner/Diesel), 2 Brände bei Elektroautos
    (Analyse von Martin Winter, Forschungszentrum Jülich, Ende 2017)


    Dekra Test 12.11.2019:
    Nissan Leaf G1 mit 84 km/h gegen einen Pfahl ohne Brand:  Link zum ->  Dekra Presseportal
    Seitenaufprall Pfahltest (üblich NCAP 30 km/h). Selbst mit 60 & 75 km/h entsteht kein Brand (Nissan Leaf + Renault Zoe).
    Dekra Urteil: „Unsere Versuche bestätigen, dass es keinerlei Grund gibt, sich im Elektrofahrzeug weniger sicher zu fühlen als im konventionell angetriebenen Pkw.“

    11. Sendungen, die offensichtlich falsche "Wahrheiten" präsentieren:

    Mario Barth Sendung im Oktober 2019:
    Link -> Faktencheck Mario Barth deckt auf

    Arte Sendung vom November 2020

    Gerne die Sendung auf arte.tv "Umweltsuender-e-auto" schauen und dann den Faktencheck zum Vergleich heranziehen. Ich habe mich über die vielen Falschaussagen im Video gewundert - bisher hatte ich Arte zugetraut, objektive Berichte zu senden.

    Link -> arte-filmemacher-wollen-die-klimakrise-jetzt-durch-verzicht-auf-windkraft-und-e-autos-loesen

     

    12. Elektroautos sind nicht wirtschafltlich. Dazu klicken Sie am besten auf Termine und besuchen einen Vortrag. Dort wird die Wirtschaftlichkeit von 3 Fahrzeugklassen erläutert. 

    http://birkhan.online

     

    13. Die Akkus halten nicht

    Fakt ist, das es bereits einige Nissan Leafs gibt, die 12 Jahre alt und über 200.000 km mit dem ersten Akku gefahren sind.

    Ein Beispiel (in englisch): Nissan Leaf Fahrer - seit 10 Jahren

    An Wartungen fällt dabei so gut wie nichts an - nur die Bremsflüssigkeit,, der Pollenfilter, Scheibenreiniger /-wischblätter und die Reifen müssen regelmäßig getauscht/überprüft werden. Unser Leaf (den nun ein neuer Besitzer fährt) ist über 9,5 Jahre alt, > 150.000 km gefahren und es gab bisher keine weiteren Wartungen oder Reparaturen (bis auf Reifen, Wischblätter und die hinteren Bremsscheiben nach 140.000 km).

    Standardmäßig geben fast alle Hersteller 8 Jahre und >=160.000 km Garantie auf den Akku, Mercedes Benz garantiert bis zu 10 Jahre und 250.000 Km und beim Lexus UX 300e sind es sogar 10 Jahre und 1.000.000 km.

     

    14. Umweltverschmutzer - Elektroautos gegen Verbrenner - wer ist schlimmer ?

    In einem interessanten Beitrag des Blogs Move Electric werden Elektroautos mit Verbrennern verglichen:

    https://www.youtube.com/watch?v=Mm6n9FUm5f8